Bestand / Gefährdungsstatus
- Laut Weltnaturschutzunion (IUCN, 27.01.2018) leben im Freiland nur noch 1399 Rothschildgiraffen. Sie gehört zu den seltensten Giraffen-Unterarten.
- Am 8.12.2016 stufte die IUCN die Giraffe auf der Roten Liste für gefährdete Tier- und Pflanzenarten von „gefährdet“ (least concern) auf „bedroht“ (vulnerable) hoch.
- Die Giraffenbestände haben sich um bis zu 40 % verringert in den letzten 30 Jahren.
Fakten zur Rothschild-Giraffe (Giraffa camelopardialis)
Rekordverdächtig
- Kommunikation: Infraschall (tiefe Töne – weniger als 20 Hz)
- dreimal höherer Blutdruck als der Mensch
- Größte Herz aller Landtiere, Gewicht des Herzens: 11 kg, bis zu 75 Liter Blut/Minute werden durch den Kreislauf gepumpt
- Ein Netzwerk aus fein verzweigten Kopfarterien, welches das anströmende Blut wie einen Schwamm aufnimmt, verhindert, dass das Blut, wenn die Giraffe den Kopf zu schnell hebt, zu schnell abfließt. In der Halsvene sitzen extrem starke Gefäßklappen, die verhindern, dass das Blut mit zu hoher Geschwindigkeit zum Herzen schießt.
Fakten Rothschild-Giraffe
- Körperhöhe: 4,50 – 5,80 m
- Gewicht: 500 – 800 kg
- Lebensdauer: bis zu 28 Jahre
- Laufgeschwindigkeit: bis max 50 km/Stunde
- Fleckenmuster als Ausweis: kein Tier ist wie ein anderes gezeichnet
- Lebensraum: Baum -und Strauchsavannen überwiegend in Uganda
- Sie überragt alle – sie ist das größte Landsäugetier und perfekt angepasst, um sich von Baumlaub zu ernähren. Mit der langen Zunge umschlingt sie Zweige und reißt Blätter ab, selbst von dornigen Akazien. In dieser Höhe hat sie keine Nahrungskonkurrenten.
Fortpflanzung
- Die Giraffe hat keine durch die Jahreszeiten bestimmte Paarungszeit. Unser bereits verstorbener Giraffenbulle Yoda hat 2018 mehrfache Deckversuche bei unserer Giraffenkuh unternommen – mit Erfolg!
- Nach einer Tragzeit von etwa 400 bis 460 Tagen (eine recht große Zeitspanne!) kommt ein 1,70 Meter bis 1,90 Meter großes Jungtier zur Welt.
- Das Jungtier wird etwa ein Jahr gesäugt, knabbert aber schon nach wenigen Wochen an Knospen und Blättern
- Mit etwa 10 Jahren sind die Giraffen „ausgewachsen“, aber die weiblichen Giraffen sind mit etwa 3,5 Jahren geschlechtsreif und die Männchen ein Jahr später.
Wie viele Wirbel hat der lange Giraffenhals?
Ganz einfach – genau sieben Halswirbel, wie fast alle Säugetiere (nur Sehkühe und Faultiere haben variierend 6-8 Halswirbel). Die Länge des Halses kommt jedoch nicht durch mehr Halswirbel zustande, sondern durch ihre Verlängerung. Ein mittlerer Halswirbel misst etwa 35 Zentimeter.
Wie lang ist eigentlich die Giraffenzunge?
Die muskulöse Greifzunge der Giraffe ist ungefähr 45 Zentimeter lang und bläulich-schwarz. Auch das Jungtier hat bereits eine bläulich-schwarze Zunge. Mit dieser Greifzunge umfasst die Giraffe die Akazienblätter wie eine Schlinge. Fast pausenlos sind Giraffen am Fressen: jeden Tag fast 15 Stunden lang. Etwa 100 kg Futter vertilgt eine Giraffe am Tag. Wenn Giraffen Gras fressen oder trinken, müssen sie die langen Vorderbeine weit spreizen oder einwinkeln, um den Boden zu erreichen.
Giraffen kennen den Akazien-Trick
Die Akazienzweige besitzen Dornen, die ihre Blätter wie Stacheldraht umranken. Die Akazien füllen ihren Blätter mit Tannin, einem hochgiftigen Wirkstoff. Die Giraffen lassen sich davon nicht stören – sie schlängeln ihre langen Zungen an den Stacheln vorbei, um an die begehrten Blätter zu gelangen. Den Tieren kann auch das Gift nichts anhaben, den als Gegenwaffe nutzen sie ihre Spucke, um in ihrem Maul das Gift zu neutralisieren. Dann bilden sich lange Spuckefäden. Doch die Akazie gibt nicht auf. Sobald die Giraffe an den Blättern zu fressen beginnt, eilen die auf der Akazie lebenden Ameisen zum Angriff. Die Ameisen setzen sich auf den Kopf und den Hals der Giraffe und versuchen es zu beißen. Wenn es den Ameisen gelingt, an die empfindlichen Naseninnenwände oder an das Zahnfleich zu gelangen, wird dies zu unangenehm für die Giraffe und sie wendet sich ab zum Gehen.