Projekt Roter Panda – Red Panda Network

Das Red Panda NetworkDie moderne Art des Naturschutzes zugunsten einer einzigartigen Tierart

Der ZOO Magdeburg ist nun Partner des Red Panda Network (RPN, deutsch: Roter Panda Netzwerk), einer Naturschutzorganisation, die sich für die Erhaltung wildlebender Roter Pandas und ihres Lebensraums einsetzt, indem sie die lokalen Gemeinden aufklärt und stärkt. Bei dieser modernen Art des Naturschutzes wird die lokale Bevölkerung miteinbezogen (englisch: community-based conservation). Sie hat das Ziel, die Menschen vor Ort für den Umweltschutz zu mobilisieren und gleichzeitig ihre Lebensbedingungen durch alternative Einkommensquellen und Programme zur Erhaltung der Ressourcen zu verbessern.

Einheimische, die in und um Schutzgebiete leben, stehen an der vordersten Front des Naturschutzes und sind die wichtigsten Verbündeten bei der Rettung von Arten und ihrer Habitate. Es handelt sich häufig um ländliche Gemeinschaften, die in Armut leben und für ihr Wohlergehen auf eine Vielzahl von natürlichen Ressourcen und Ökosystemleistungen angewiesen sind. Dies bedeutet, dass sie besonders anfällig sind, wenn die biologische Vielfalt beeinträchtigt wird oder verloren geht, denn Umwelt und Wirtschaft sind voneinander abhängig. Wenn Wälder und Wildtiere geschützt werden, verringert sich der Druck auf die Waldressourcen. Die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort verbessert sich ebenso wie ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelt- und Klimaveränderungen.

Der ZOO sponsert mit 2500 Euro vorerst für ein Jahr einen sogenannten Forest Guardian (deutsch: Waldwächter) im Rahmen des gleichnamigen Projekts des RPN. Forest Guardians sind Einheimische, die dafür bezahlt werden, den Lebensraum des Roten Pandas zu überwachen und zu schützen sowie die Gemeinden aufzuklären.

Forest Guardian Luna Rai, Quelle: Red Panda Network

Der Name des Forest Guardian, den der ZOO Magdeburg unterstützt, ist Muna Rai. Sie stammt aus Maimajahuwa, Sandakpur Community Forest, Distrikt Ilam, Ostnepal, und überwacht und schützt jetzt den Chintapu Community Forest. Ihre Liebe zur Natur hat sie seit ihrer Kindheit motiviert, sich dem „Waldwächterteam“ anzuschließen. Sie freut sich darauf, Waldwächterin zu werden, und ist überzeugt, dass ihre gesellige Persönlichkeit dazu beitragen wird, das Bewusstsein für den Roten Panda in ihrem Dorf zu schärfen. Von dem Geld, das der Zoo Magdeburg dem RNP zur Verfügung stellt, wird nicht nur Munas Gehalt bezahlt, das sie und ihre Familie unterstützt. Es versorgt sie auch mit Kleidung, Ausrüstung und dem Training, das für die Arbeit im Schutzgebiet notwendig ist.

Verbreitungsgebiet vor 1999 und 2015 / Quelle: Red Panda Network

Aber warum muss der Rote Panda überhaupt geschützt werden?
Dafür gibt es drei Gründe: Erstens, der Rote Panda ist einzigartig! Der Rote Panda wurde 50 Jahre vor dem heutzutage bekannteren Großen Panda entdeckt, ist aber nicht eng verwandt mit seinem Namensvetter, sondern bildet eine eigene taxonomische Familie innerhalb der Ordnung der Raubtiere. Zweitens, der Rote Panda ist wichtig für seinen Lebensraum! Er ist eine charismatische, so genannte Flaggschiff-Art (englisch: flagship species) und damit Botschafter des Biodiversitätshotspots „Laubwälder des Himalaya“. Drittens, er ist gefährdet. Die Population der Roten Pandas hat sich in den letzten 20 Jahren halbiert. Lebensraumverlust, durch Fragmentierung und Ausbeutung der Wälder, ist die Hauptursache der Gefährdung des Roten Pandas! Verbreitungsgebiet der Roten Pandas 1999 und 2015

Weiterführende Informationen zum Red Panda Network