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Große Trauer im Zoo: Elefantenkuh Birma verstorben

„Wir sind unendlich traurig über den Tod von Birma, unserer asiatischen Elefantenkuh. Birma war nicht nur ein Elefant, sie war eine Berühmtheit in Magdeburg und für alle Besucher des Zoos. Sie war der Inbegriff unseres Zoos“, äußerte sich Zoodirektor Dr. Kai Perret sichtlich bewegt heute auch im Namen des gesamten Zooteams. Birma, geboren 1970 in Sri Lanka und seit Januar 1973 im Zoo Magdeburg, ist heute morgen im Alter von 48 Jahren im Magdeburger Zoo aufgrund von Altersschwäche eingeschläfert worden.

Birma stand in den vergangenen Wochen immer wieder wegen unterschiedlicher Beschwerden in tierärztlicher Behandlungen, was aber dem Alter entsprechend keine wirkliche Besonderheit darstellte. Ihr Appetit war in dieser Zeit etwas zurückhaltend. Sie bekam Schmerzmittel, weil sie auf den Hinterbeinen nicht richtig lief. Heute morgen fanden die Tierpfleger Birma liegend im Elefantenhaus vor und konnten sie nicht bewegen selbstständig aufzustehen. Mit vereinten Kräften, zwei Radladern und tierärztlicher Unterstützung wurde versucht Birma wieder auf die Beine zu bekommen – jedoch alle Versuche scheiterten. Ihre Kräfte schwanden in kürzester Zeit. „Die schwere, dann auch unvermeidliche Entscheidung haben wir dann im gesamten Team getroffen“, äußerte sich Dr. Perret.

Die afrikanische Kuh Mwana, die damals von Birma als junger Elefant „adoptiert“ wurde, hat die Gelegenheit bekommen, sich von Birma zu verabschieden. „Wir werden nun in Ruhe im Team überlegen, wie es mit Mwana weitergeht“, so Dr. Perret. „Wir wissen nicht, wie Mwana den Verlust ihrer Ziehmutter verarbeitet. In den nächsten Tagen wissen wir mehr. Auch sie benötigt jetzt etwas Zeit, mit der Situation umzugehen.“

Geschichte

Die erste Asiatische Elefantenkuh „Sonja“ wurde 1960 begeistert von den Magdeburgern empfangen. Im Jahr 1961 folgte die zweite Asiatische Elefantenkuh Kati.
Die gravierendste Einschnitt in der jungen Geschichte des Zoos war zweifelsfrei der Ausbruch einer Pockenerkrankung bei den Elefanten 1971, an der zunächst die asiatische Kuh Sonja und nach monatelangem Ringen auch Kati verstarb, einzig die afrikanische Elefantin Arusha überlebte. Acht Monate lang blieb das Dickhäuterhaus geschlossen, die Betroffenheit und Anteilnahme der Bevölkerung war groß.

Die darauf folgende Spendenaktion ermöglichte es dem Zoo, bereits 1972 mit den jungen Kühen Sari und Dacca neue Elefanten zu erwerben. Schon ein Jahr später wuchs die Elefantengruppe durch die in einem Zirkus beschlagnahmte Birma auf nunmehr drei Asiaten und ein Afrikanerin an.

1990 folgte der zweite Ausbruch der gefürchteten Elefantenpocken. Zu diesem Zeitpunkt waren im Dickhäuterhaus vier afrikanische Tiere sowie die asiatische Kuh Birma untergebracht. Während die Afrikanerinnen nicht sonderlich anfällig für Pocken sind und deshalb die Seuche gut überstanden, überlebte Birma die Krankheit nur knapp.
Als die jungen Afrikanerinnen fast ausgewachsen waren, musste sich der Zoo von den Kühen Pori, Mafuta und Arusha trennen, da der Platz für fünf erwachsene Kühe nicht ausreichte.

Lediglich Birma und Mwana sind in dem Zoo geblieben. Beide waren die „tierischen“ Protagonisten für das Zookonzept „Visionen 2006+“, weil von Anfang an feststand, dass Elefanten weiterhin in Magdeburg leben sollten – jedoch in einer neuen Anlage. Der Startschuss für das größte Umbauprojekt des Zoos seit seiner Gründung im Jahr 1950 nahm „Fahrt auf“. Mit Africambo wurde der lang gehegte Wunsch einer neuen Elefantenanlage im Jahr 2017 Realität. Birma und Mwana zogen im vergangenen Jahr in die neue Anlage um
Seit 2018 gehören Kando, Uli und Moyo zu der neuen Jungbullengruppe im Magdeburger Zoo.

Daten der Elefanten im Zoo Magdeburg:

  • Asiatische Elefantenkuh „Birma“, geb. 1970 in Sri Lanka, seit Januar 1973 im Zoo MD, gestorben 2018 in Magdeburg, Gewicht: 3,3 Tonnen
  • Afrikanische Elefantenkuh „Mwana“, geb. 1982 in Simbabwe, seit Dezember 1983 im Zoo MD, Gewicht: 2,9 Tonnen
  • Afrikanischer Elefantenbulle „Uli“, geb. 16.01.2011, Zoo Wuppertal, seit 25.06.18 im Zoo MD, Gewicht: 1,686 Tonnen
  • Afrikanischer Elefantenbulle „Moyo“, geb.13.05.2013, Zoo Wuppertal, seit 25.06.18 im Zoo MD, Gewicht: 1,112 Tonnen
  • Afrikanischer Elefantenbulle „Kando“, geb. 20.05.2007 im Tierpark Berlin, seit 12.07.2018 im Zoo MD, Gewicht: 2,4 Tonnen

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