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Stachliger Nachwuchs nach Osnabrück umgezogen

Baumstachler Zoo Magdeburg_Ingo Treuherz
Baumstachler Zoo Magdeburg_Ingo Treuherz

Wie Tiere umziehen – Tiertransporte im Artenschutz weltweit vor Ort

Magdeburg. Der Nachwuchs des Nordamerikanischen Baumstachlers, geboren am 27. März 2025 im Zoo Magdeburg, ist nach Osnabrück umgezogen. Zuvor waren bei den Reisevorbereitungen Schutzmaßnahmen für das Personal in Form von langen Spezialhandschuhen unerlässlich, denn der Baumstachler weiß seine 30.000 Stacheln einzusetzen bei ungewöhnlichen Situationen. Die winzigen Widerhaken der Stacheln können in der Haut des vermeintlichen Angreifers stecken bleiben und dort gefährliche Entzündungen hervorrufen. Soweit kam es nicht: das Tier war ruhig und wurde zügig in die mit Blech ausgeschlagene Transportkiste mit Verpflegung gesetzt. In Nordamerika ist der Baumstachler nach dem Biber das größte Nagetier, die Transportkiste musste daher innen mit Blech versehen sein. Uwe Wolf, Firma Trans-Exotica, brachte den Baumstachler sicher zum Zoo Osnabrück.

Tierumzüge gehört zum Zooalltag. Die weiteste Reise mit 4.186 Kilometern führte vor einigen Monaten drei Rothunde des Magdeburger Zoos nach Singapur per Flug. Der aufwendigste Transport erfolgte im vergangenen Jahr nach Bristol/England zur Noah’s Ark Zoo Farm: Der dreizehnjährige Elefantenbulle Uli zog auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Afrikanische Elefanten um. In Magdeburg wurde Uli durch intensives Medical Training und Transportkisten-Training auf die Reise vorbereitet. Die behördlichen Anforderungen außerhalb der Europäischen Union waren sehr hoch und aufwendig. Wohlbehalten ist der Dickhäuter in Bristol angekommen und hat sich dort gut eingelebt.

„Die Transporte sind im Sinne des Artenschutzes weltweit vor Ort notwendig, um gesunde Populationen mit fortpflanzungsfähigen Altersgruppen zu sichern, und so zum Erhalt der Arten beizutragen. Häufig erfolgen die Transporte über Empfehlung der Koordinatoren der Erhaltungszuchtprogramme. Artenschutzstrategien, Genetik, Habitate, Mortalität sind wichtige Faktoren für den Erhalt der Biodiversität“, erklärt Zoodirektor David Pruß. Die natürlichen Sozialstrukturen der Tiere, die begrenzten Platzverhältnisse in Zoos spielen eine weitere Rolle. Im natürlichen Lebensraum wandern die Jungtiere ab, in den Zoos bilden sie neue Zuchtgruppen und Junggesellengruppen.

In der wissenschaftlichen Begleitung des Tiertransportes ist der Zoo Magdeburg ein gutes Stück vorangekommen und möchte dies auch künftig weiter ausbauen.

Über den Zoo

Der Zoologische Garten Magdeburg wurde 1950 gegründet und zählt zu den artenreichsten Zoos in Mitteldeutschland. Auf rund 20 Hektar leben fast 700 Tiere aus 150 Arten. Der Zoo engagiert sich aktiv im internationalen Artenschutz und ist Partner zahlreicher Zuchtprogramme. Er ist eine Einrichtung des Artenschutzes und der Forschung. Im Artenschutz Weltweit vor Ort engagierte sich der Zoo Magdeburg in 65 internationalen Zuchtprogrammen und ist an vier weltweite Artenschutzprojekte beteiligt.
Jährlich besuchen mehr als 300.000 Gäste die Einrichtung. Als außerschulischer Lernort ist der Zoo ein Bildungszentrum, das vielfältige Möglichkeiten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernen bietet. Der Zoo ist Mitglied der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA), der Europaean Association of Zoos and Aquaria (EAZA), des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), des Verbandes deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP), des Jane Goodall Instituts Deutschland e.V.

Pressekontakt

Zoo Magdeburg – Pressesprecherin
Dipl.-Ing. Regina Jembere
Tel.: 0391/28080-2510
E-Mail: zoopresse@zoo-magdeburg.de

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