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Tigeriltis verstorben

Tigeriltis gestorben_Zoo Magdeburg
Tigeriltis gestorben_Zoo Magdeburg

Er war der letzte Tigeriltis in einem europäischen Zoo

Am 7.9.2025 verstarb im Zoo Magdeburg das letzte Tigeriltis-Männchen im Alter von acht Jahren und fünf Monaten. Tigeriltisse können in Zoos ein Alter von acht bis neun Jahren erreichen.

Populationsrückgang in den letzten 10 Jahren – Einstufung als gefährdete Art (2015, Weltnaturschutzunion/IUCN)

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Tigeriltisses erstreckt sich von Südosteuropa über weite Teile Vorder- und Zentralasiens bis nach China. Wahrscheinlich auf Grund des Verlustes von Lebensräumen, die vor allem in Europa und China in Kulturland umgewandelt werden, geht die Tigeriltis-Population zurück. In europäischen Zoos sind Tigeriltisse nur selten anzutreffen gewesen – der Zoo Magdeburg war über längere Zeit der einzige europäische Zoo, der diese Raubtierart gehalten hat. In den letzten Jahren lebten zwei Männchen in Magdeburg. Seit 2005 gehörte diese farbenfrohe Marderart zum Tierbestand des Zoos (mit einigen kurzzeitigen Unterbrechungen).

Verhaltensweisen

Auch wenn sie nicht näher miteinander verwandt sind, stellen sich Tigeriltisse wie Erdmännchen auf die Hinterbeine, um einen besseren Überblick im Gelände zu bekommen. In seinem Sozialverhalten jedoch unterscheidet sich der Tigeriltis entscheidend von den Mangusten (wie zum Beispiel Erdmännchen). Wie viele Marder ist er ein strikter Einzelgänger, der Artgenossen nur für einen kurzen Zeitraum während der Paarungszeit duldet. Die Aufzucht obliegt wiederrum allein dem Weibchen. Trotz seiner überschaubaren Größe von insgesamt 40-50 Zentimeter Köperlänge und einem Gewicht von zirka 650 Gramm hat der Tigeriltis so gut wie keine natürlichen Feinde. Dies liegt vor allem in seiner Wehrhaftigkeit und einem übelriechenden Analsekret, das der kleine Marder bei Gefahr absondert und welches selbst Wölfe dazu veranlasst, einen weiten Bogen um den Tigeriltis zu machen. In der Natur stellen Tigeriltisse meist Kleinsäugern wie Rennmäusen, Zieseln oder Hamstern nach, die meist in der Dämmerung oder Nacht erbeutet werden. Bei Nahrungsknappheit weichen sie aber auch auf Vögel und deren Gelege, Reptilien und Wirbellose aus.

Über den Zoo

Der Zoologische Garten Magdeburg wurde 1950 gegründet und zählt zu den artenreichsten Zoos in Mitteldeutschland. Auf rund 20 Hektar leben fast 700 Tiere aus 150 Arten. Der Zoo engagiert sich aktiv im internationalen Artenschutz und ist Partner zahlreicher Zuchtprogramme. Er ist eine Einrichtung des Artenschutzes und der Forschung. Im Artenschutz Weltweit vor Ort engagierte sich der Zoo Magdeburg in 65 internationalen Zuchtprogrammen und ist an vier weltweite Artenschutzprojekte beteiligt.
Jährlich besuchen mehr als 300.000 Gäste die Einrichtung. Als außerschulischer Lernort ist der Zoo ein Bildungszentrum, das vielfältige Möglichkeiten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernen bietet. Der Zoo ist Mitglied der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA), der Europaean Association of Zoos and Aquaria (EAZA), des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), des Verbandes deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP)

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