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Update: Wie geht es dem Magdeburger Elefantenbullen Rungwe?

Eingewöhnung in Györ: Rungwe mit Magdeburger Spezialtierpfleger Michael Banse_Zoo Magdeburg
Eingewöhnung in Györ: Rungwe mit Magdeburger Spezialtierpfleger Michael Banse_Zoo Magdeburg

Die ersten Schritte der Eingewöhnung sind sehr gut verlaufen

„Der Transport des Elefantenjungbullen Rungwe im Rahmen des EAZA Ex-situ Programms für Afrikanische Elefanten vom Zoo Magdeburg in den Zoo Györ / Ungarn ist reibungslos verlaufen“, erklärt Felix Husemann, Kurator und Tierarzt des Zoo Magdeburg. Dies war der professionellen Transportvorbereitung und Verladung zu verdanken. „Selten sieht man in der Zoowelt eine so detaillierte Planung und durchdachte Durchführung von einem Großtiertransport“, so der Zoodirektor des Zoo Veszprem László Török, der den Transport begleitete.

Inzwischen sind die Magdeburger Zoomitarbeiter wieder aus Ungarn zurückgekehrt und ziehen ein positives Resümee:

Am 7. Oktober 2021 erreichte reibungslos der Elefantentransport-Konvoi bestehend aus Transporter und zwei Begleitfahrzeugen den Zoo Györ. Am frühen Morgen wagte Rungwe die ersten Schritte in sein neues Heim, unterstützt durch seinen vertrauten Magdeburger Spezialtierpfleger Michael Banse.

Die ersten Schritte der Eingewöhnung umfassten gleich mehrere Trainingseinheiten. So konnte Michael Banse seinen ungarischen Kollegen demonstrieren, welche Besonderheiten es beim Training von Rungwe zu beachten gibt. Darüber hinaus traf Rungwe auf seine neuen Artgenossen, die jungen Elefantenbullen Pembé, Bou-Bou und Kito. Der Erstkontakt war durch freundliches und interessiertes Berüsseln, sowie typische Dominanz- und Unterwürfigkeitsgesten gekennzeichnet. „Letztere entschärfen die Situation und vermeiden Aggressionen, die im Ernstfall zu erheblichen Verletzungen führen können“, erklärt Dr. Susan Hambrecht, Biologische Assistentin im Zoo Magdeburg. Sie begleitete den Transport wissenschaftlich und führte in Györ  Untersuchungen zum Verhalten der Elefanten durch, während parallel Kotproben gesammelt wurden. Mithilfe einer anschließenden Cortisolmessung kann so das Stresslevel der Tiere quantifizierbar gemacht werden. „Da die Tiere sehr individuell auf neue Situationen reagieren, sind wir sehr auf die Ergebnisse unserer Untersuchungen gespannt. Angesichts des sehr guten Verlaufs der bisherigen Eingewöhnung ist kein Langzeitstress zu erwarten“, so die Forscherin.

„Rungwe ist bei den Kollegen aus Györ gut aufgehoben. Wir bedanken uns herzlich für die Offenheit und Gastfreundschaft, die die Kollegen aus Györ – von Pfleger bis Zoodirektor – uns Magdeburgern entgegengebracht haben,“ sagt Michael Banse abschließend. Sobald Rungwe die Außenanlage kennengelernt hat, wird er schon bald mit seinen Artgenossen über die großzügigen Anlagen streifen können.

„Unter anderem die Gestaltung der Badebecken der Elefantenanlage im Zoo Györ lieferten uns gute Ansatzpunkte für die Ertüchtigung der Magdeburger Elefantenanlage nach den Leitlinien der EAZA“, erklärt Dr. Susan Hambrecht.

EAZA Ex-situ Programme (EEP) Mithilfe von aktuell mehr als 200  EEPs und Europäischen und internationalen Zuchtbüchern bemühen sich Zoos, den Erhalt vieler bedrohter Tierarten zu gewährleisten.(Quelle: VdZ) Dabei teilen sie ihr Expertenwissen für die Zucht und Wiederansiedlungsprojekte und arbeiten eng im Netzwerk der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) zusammen. Auf europäischer Ebene betreut und führt ein Koordinator das EEP für eine entsprechende Tierpopulation. Alle am EEP beteiligten Zoos senden dem Koordinator über eine internationale Tierdatenbank statistisch aussagekräftige Daten, die er für das Populationsmanagement benötigt. Dabei sollen möglichst langfristig sich selbst erhaltende Populationen mit einem optimalen Genpool entstehen. Zoos und Aquarien können so -ohne Wildfänge- einen Beitrag zur Erhaltung der genetischen Diversität leisten.

 

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